Systemisch – integrative Weiterbildung in München
Körper und Seele können nicht getrennt werden, denn jedes seelische Empfinden beruht auf körperlichen Grundlagen und körperliches Empfinden oder Handeln ist immer an eine psychische Dynamik geknüpft. All dies ist eingebettet in das umgebende System mit seinen physischen und sozialen und intrapsychischen Prozessen.
In der systemischen Körpertherapie machen wir uns gemeinsam mit unseren Klienten auf den Weg, die Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche zu erkunden und Veränderungen in diesem Zusammenspiel möglich zu machen.
Dies kann sowohl die Lösung schwerwiegender Erfahrungen (oder Traumatisierungen) im Therapieraum als auch die Veränderung des Alltags der Klient*innen umfassen. Grundlage der Zusammenarbeit ist die systemische Haltung „auf Augenhöhe“, mit Klient*innen als Expert*innen für ihre Probleme und deren Lösungen. Klient*in und Therapeut*in werden damit gleichberechtigte Partner*innen in der Suche nach Veränderung.
Als weiterführende Lektüre empfehlen wir u.a. die „Die Einführung in die körperorientierte systemische Therapie“ von Andras Wienands, Carl-Auer Verlag, Heidelberg.
Struktur der Weiterbildung
Die gesamte Weiterbildung besteht aus fünf dreitägigen Seminaren und zwei Supervisionen.
- 100 UE Theorie und Methoden
- 50 UE Selbsterfahrung
- 40 UE Supervision
- 50 UE Intervision in Kleingruppen
- 100 UE Beratungspraxis
SEMINARE
>> Seminar "Lösungen auf Körperebene"
Körperwahrnehmung, Körperausdruck, Stimme, Atmung und Grounding
Manchmal finden wir leichter einen Zugang zu Veränderungsmöglichkeiten, wenn wir das Problem körperlich darstellen und schauen wo es im Körper Veränderungsimpulse gibt, z.B wo in dieser Problemhaltung wird ein Gefühl spürbar, das im Veränderungsprozess ausgedrückt werden sollte.
In diesem Seminar integrieren wir körpertherapeutische Methoden, wie Atmung, Grounding und Stimmausdruck in das systemisch-lösungsorientiere Arbeiten. Dabei nehmen wir eigene körperliche Empfindungen und Impulse und die unserer Klient*innen wahr und nutzen sie für Lösungsprozesse.
Die Teilnehmer*innen lernen den Einsatz von unterschiedlichen Atemtechniken, Grundmethoden des Groundings und die Bedeutung des Stimmausdrucks
In der Praxis: "Aus dem Stuhl aufstehen und das Risiko eingehen!".
>> Seminar "Energetische Prozesse"
Grounding, Energetisieren, Sexualität und Tabus
In diesem Seminar geht es darum, wie wir unsere Kraft aktivieren können, denn für jede therapeutische Aufarbeitung und jede therapeutische Veränderung benötigen wir Kraft.
Bei der Verarbeitung von Traumata oder schwierigen Lebensererignissen geht es darum mit dieser Kraft die Erstarrung zu überwinden und damit das Trauma zu transformieren.
Grounding dient dazu Fuß zu fassen, mich wieder zu spüren und einen festen Stand zu bekommen.
Davon ausgehend können wir uns schwierigen Themen und Tabuthemen stellen, Gefühle und Empfindungen zulassen und zum Ausdruck bringen um belastende Erlebnisse zu integrieren.
Im Bodyreading geht es darum unsere Klienten wahrzunehmen und um Verspannungen und Blockaden im Körper zu verorten, die möglicherweise Ausdruck psychischer Blockaden sein können. Wir können Hypothesen darüber entwickeln, wie die Körperenergie verteilt ist und welche Bewegungsdynamik sie aufweist.
In der energetischen Arbeit laden wir z.B. über Stresshaltungen den Körper so auf, dass sich die Person in einer symbolischen Erfahrung von dem was sie lähmt befreien kann. Wenn wir den Körper für die Teilearbeit nutzen wollen, können wir die Anteile im Körper spürbar und erfahrbar machen und in den Körper zurück verlegen und damit neue "psycho-somatische Ressourcen" erschließen.
>> Seminar „Identität und Körper“
Rolle, Kultur, Familie und Körper
Wir identifizieren uns über unsere Körperlichkeit – unser Aussehen, unsere Kleidung, unsere Krankheit oder Gesundheit – und wir verkörpern unsere Identität. All dies ist von kulturellen und soziohistorischen Überzeugungen, familiären Erfahrungen, Rollenvorstellungen und er eigenen Geschichte abhängig. In diesem Seminar reflektieren wir unsere Identifikationen und den Ausdruck unserer Körperlichkeit.
Im therapeutischen Prozess decken wir Glaubenssätze, verborgene Anteile und verfestigte Muster auf. Alternative Erfahrungen, Sichtweisen und Lebensmuster und die Integration bisher nicht gelebter Persönlichkeitsanteile werden z.B. durch die Arbeit mit Skulpturen, inneren Anteilen, Körperausdurck und Körperlösungen möglich. Unsere Klient*innen entwickeln im Prozess eine veränderte und authentischere Beziehung zwischen Identität und Körper.
Darüber hinaus beschäftigen wir uns in diesem Seminar damit, dass die Art wie ich mich als Therapeut*in meinen Klient*innen zeige, bei diesen therapeutische Prozesse auslösen oder behindern kann.
>> Seminar „Anspannung und Entspannung"
Achtsamkeit, Atmung, Balance, Provokation, Lebendigkeit
In unserem ganzen Leben sind wir irgendwo zwischen Anspannung und Entspannung. Häufig erleben wir uns dabei nicht als aktiv in der Herstellung dieses Grades sondern als abhängig von den Anderen, von den Umständen, von der Situation. Unsere Klient*innen berichten davon abgespannt und müde zu sein oder im Gegenteil dauernd unter Strom zu stehen. Oftmals stehen sie hilflos davor und finden keinen Ausweg.
In diesem Seminar geht es darum, sich mit dieser Gratwanderung auseinanderzusetzen. Als Therapeut*innen nutzen wir die Konzentration auf das Hier und Jetzt, die Achtsamkeit für das Bedeutsame, für den Moment, für die eignen inneren Impulse um die Balance zwischen Anspannung und Entspannung zu finden. Dabei stellen wir die Interpretationen körperlicher Symptome durchaus auch in Frage. Durch bewusste Atemübungen, Tranceinduktionen, Reframing, Provokationen und andere körperorientierte und systemische Methoden unterstützen wir unsere Klient*innen darin Herr*in über das eigene Leben zu werden.
Zudem reflektieren wir in diesem Seminar, wie wir auch als Therapeut*innen die ganze Bandbreite von Anspannung und Entspannung aushalten, ermöglichen und kreativ gestalten können und dabei mit uns selbst achtsam und liebevoll bleiben.
>> Seminar „Das Leichte und das Schwere“
„Wenn ich die Kraft hätte, würde ich nichts tun.“
In diesem Seminar geht es darum nichts zu tun und das auszuhalten.
Wir als Therapeuten und auch unsere Klienten haben Vorstellungen davon was eine „richtige“ Therapie ist, was „richtige“ Therapeuten und „brave“ Klienten tun. All das steht uns im Weg, wenn wir mit unseren Klienten wagen wollen, ganz wir selbst zu sein, uns wirklich zu begegnen und all das zuzulassen was wir sind, unsere Inkompetenz, unseren Wahnsinn, unsere „Dummheit“.
Trauma, Präsenz, Einlassen, Humor, Absurdität, Nichts Tun
SELBSTERFAHRUNG
In der Selbsterfahrung setzen wir uns mit unseren aktuellen Themen, unserer Lebens- und Familiengeschichte auseinander.
Wir nutzen unsere Körperimpulse, Körperwahrnehmungen, Verortungen von Gefühlen und die Beziehungsdynamik in der Weiterbildungsgruppe, um neue Ebenen des Verständnisses der eigenen seelischen und körperlichen Zusammenhänge zu erreichen.
Die Selbsterfahrung dient dem Aufbau der eigenen Stärken und der Entfaltung der Therapeutenpersönlichkeit und wirkt direkt auf die Wirksamkeit therapeutischer Maßnahmen.
Wir nutzen unsere Körperimpulse, Körperwahrnehmungen, Verortungen von Gefühlen und die Beziehungsdynamik in der Weiterbildungsgruppe, um neue Ebenen des Verständnisses der eigenen seelischen und körperlichen Zusammenhänge zu erreichen.
Die Selbsterfahrung dient dem Aufbau der eigenen Stärken und der Entfaltung der Therapeutenpersönlichkeit und wirkt direkt auf die Wirksamkeit therapeutischer Maßnahmen.
In jedem inhaltlichen Seminar werden systemisch-körpertherapeutische Inhalte und Methoden selbst-/erfahrungsorientiert vermittelt.
SUPERVISION
In den Supervisionen reflektieren wir, was jeder in der eigenen Praxis nutzen kann und was zur eigenen Persönlichkeit und Professionalität passt. Hier werden sowohl Fälle als auch eigene Themen im Supervisionssetting bearbeitet.
INTERVISION
Die Teilnehmer sollen sich zusätzlich in kontinuierlich stattfindenden und selbst organisierten Intervisionsgruppen treffen. Inhalte dieser Treffen können die Auseinandersetzung mit eigenen Themen, Fällen aus der Beratungspraxis oder theoretischen und methodischen Ansätzen sein.
BERATUNGSPRAXIS
Die Teilnehmer sollen während, bzw. nach der Weiterbildung 100 Therapie-, Beratungs- oder Coachingstunden durchführen. Diese Stunden werden in den Supervisionen bzw. Intervisionen gemeinsam reflektiert.
SEMINARORT, ZEITRAUM UND KOSTEN
Alle Seminare finden in München (Innenstadt) statt, keine zzgl. Kosten (für Übernachtung). Die vollständige Weiterbildung umfasst einen Zeitraum von ca 12 Monaten. Bitte entnehmen Sie die Weiterbildungskosten dem Anmeldeformular.
TEILNAHMEVORAUSSETZUNGEN
Voraussetzung für die Anmeldung sind Grunderfahrung im systemischen Arbeiten sowie die Möglichkeit in der Praxis systemisch-körpertherapeutisch arbeiten zu können.
ZERTIFIZIERUNG
Nach erfolgreichem Abschluss der gesamten Weiterbildung – umfassend der fünf inhaltlichen Seminare und zwei Supervisionen sowie der Intervisionen und der Beratungspraxis – kann eine Zertifizierung durch die GST in München erfolgen.