System & Körper – "back to the roots" oder der Körper als Ressource in der systemischen Praxis
Vorträge I
Donnerstag, 26.09.
10.30-11.15
Ambivalente Wünsche. Zielkonflikte in der Sexualtherapie
Auf den ersten Blick scheint die Zielperspektive in der Sexualtherapie eindeutig: Die Klienten wollen zu einer funktionell und emotional befriedigenden aktiven Sexualität kommen. Aber diesem Ziel stehen nicht nur „klassische“ Hindernisse wie Versagensangst, Scham oder Unsicherheit entgegen. Oft sind die Ziel selbst ambivalent, weil im sexuellen Begehren sowohl sozial akzeptierte wie „politisch inkorrekte“ Elemente aktiv sind. So können Wünsche nach Gegenseitigkeit (Zärtlichkeit, Nähe, Intimität) einer latenten oder manifesten Faszination für Unterwerfung, Abhängigkeit, Instrumentalisierung widersprechen. Daraus ergeben sich konflikthafte Auftragslagen, aber auch lähmende Therapieverläufe.
Im Workshop werden Möglichkeiten des therapeutischen Vorgehens vorgestellt. Er ist gedacht für therapeutisch fortgeschrittene Teilnehmer.
Ulrich Clement Prof. Dr. phil Dipl.-Psych., apl. Professor für Medizinische Psychologie an der Universität Heidelberg, Psychologischer Psychotherapeut, Mitbegründer und Leiter des Instituts für Sexualtherapie Heidelberg, Dozent und Lehrtherapeut der Internationalen Gesellschaft für systemische Therapie (IGST) e.V., Lehrtherapeut für systemische Therapie und Lehrender Coach (Systemische Gesellschaft SG), Supervisor (BDP, IGST, SG) und Lehrender Coach (SG)
12.00-12.45
„Wie Oliver Herr der Meere wird“ – mit Familien spielen
Wenn wir Kinder als Experten ihrer Lebenssituation in die Familientherapie einbeziehen, ohne sie als kleine Erwachsene zu behandeln, dann müssen wir uns auf ihre Sprache, auf ihre Mitteilungs- und Verarbeitungsweise, nämlich auf das Symbolspiel, einstellen. Das Symbolspiel ist der Königsweg zu Kindern, und im Symbolspiel finden Kinder wie Eltern Zugang zu ihrer Kreativität.
Im Vortrag wird aufgezeigt, wie das Spiel Zugang zu verweigernden Kindern schafft, wie das Agieren der Kinder ins Spiel übergeführt werden kann, und wie Kinder im Familienspiel überraschende Lösungen zeigen.
Vertiefend zum Vortrag wird im Workshop aufgezeigt, welche psychodramatischen Interventionen bei unterschiedlichen Störungsbildern eingesetzt werden, um Veränderungen und Lösungen in der Familie anzuregen.
Alfons Aichinger, Dipl.Psych., Dipl.Theol., Psychol. Psychotherapeut, von 1975 bis 2012 Leiter der Psychologischen Familien- und Lebensberatung der Caritas Ulm, Weiterbildungsleiter und Supervisor am Moreno Institut Stuttgart und Szeneninstitut Köln.